Vorderlader

Die Disziplin Vorderlader ist eine faszinierende Reise in die Vergangenheit des Schießsports. Hier schießt du nicht mit modernen Patronen, sondern mit originalgetreuen Nachbauten historischer Feuerwaffen, die auf die Art ihrer Vorfahren geladen werden: von vorne, durch den Lauf. Es ist ein Sport, der Präzision, Geduld und ein tiefes Verständnis für die Waffen und ihre Geschichte vereint.

Perkussionspistole
Disziplin 7.50 Perkussionspistole

Darum geht's?

Du verwendest Vorderladerwaffen, das sind meist Perkussionspistolen, Steinschlosspistolen, Perkussionsgewehre oder Steinschlossgewehre. Die Munition besteht aus Schwarzpulver, einem Bleigeschoss und einem Pflaster oder Filzpfropfen. Das Kaliber variiert je nach Waffentyp.

Das Besondere an dieser Disziplin ist der Ladevorgang, der für jeden Schuss von Neuem durchgeführt wird:

Zuerst wird das Schwarzpulver vorsichtig in den Lauf gefüllt. Danach wird das Pflaster (oft mit einem Bleirundkugel) oder der Filzpfropfen aufgesetzt. Mit einem Ladestock wird alles fest bis zum Patronenlager nach unten gestoßen. Erst dann wird die Zündung vorbereitet (z.B. ein Zündhütchen auf den Piston bei Perkussionswaffen oder ein Stein in das Schloss bei Steinschlosswaffen).

Der Wettkampf (Ablauf)

Distanzen: Für Pistolen wird meist auf 25 Meter geschossen.

Für Gewehre in der Regel auf 50 Meter oder 100 Meter.

Anschläge: Pistolen werden meist stehend einhändig geschossen. Gewehre können je nach Disziplin stehend, kniend oder liegend geschossen werden, oft auch mit einer Auflage zur Stabilisierung.

Anzahl der Schüsse: Meist 10 oder 15 Wertungsschüsse (nach Probeschüssen).

Zeit: Die Zeitlimits sind großzügiger bemessen als bei modernen Disziplinen, um den aufwendigen Ladevorgang zwischen den Schüssen zu ermöglichen (z.B. 30 Minuten für 10 Schuss).

Was macht es für Neuschützen interessant?

Der Historien-Faktor: Du schießt mit Waffen, die so oder sehr ähnlich schon vor Jahrhunderten verwendet wurden. Das ist ein faszinierender Einblick in die Technik und das Brauchtum vergangener Zeiten.

Das "Ritual": Der Ladevorgang jedes einzelnen Schusses ist ein meditativer Prozess, der Konzentration und Ruhe fördert. Es ist ein entschleunigter Sport, der die Hektik des Alltags vergessen lässt.

Einzigartige Sinneseindrücke: Der charakteristische Geruch von Schwarzpulver und die dichten Rauchschwaden nach dem Schuss sind ein unvergleichliches Erlebnis.

Besondere Gemeinschaft: Die Vorderladerschützen bilden oft eine sehr engagierte und hilfsbereite Gemeinschaft, die ihr Wissen und ihre Leidenschaft gerne teilen.

Fokus auf Grundlagen: Die Präzision hängt stark von der korrekten Ladung und der ruhigen Schussabgabe ab, was die Basics des Schießens hervorragend schult.

Herausforderungen & Wichtiges für Neuschützen:

Sicherheit ist oberstes Gebot: Der Umgang mit Schwarzpulver erfordert höchste Sorgfalt, genaue Einhaltung der Ladevorschriften und strikte Sicherheitsregeln am Stand. Hier ist eine sehr gute Einweisung durch erfahrene Vorderladerschützen unerlässlich.

Reinigung: Schwarzpulver ist korrosiv. Die Waffen müssen nach jedem Schießen sofort und sehr gründlich gereinigt werden, um Rost zu vermeiden.

Ausrüstung: Neben der Waffe benötigst du spezielles Zubehör zum Laden (Pulverflasche, Ladestock, Zündhütchen/Pflaster/Kugeln).

Hier findest du weitere Informationen über die Disziplin.

Dein Probetraining

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